Mehrmals jährlich
grabe ich meine Hände in die Erde.
Warte reglos,
Ursuppe an der Haut.
Fluginsekten landen, saugen,
vermuten, ich sei verwurzelt, ein Nektarträger.
Ich wünschte mir,
es wäre wahr.
Punkte, Flecke.
Striche, Tupfer.
Lichtmassen.
Farbteppiche hängen an den Ästen.
Oder sind es Gemälde von Monet?
Die Waldwand wächst,
bildet Chambres Séparées.
Morgen werde ich mich einmieten.
Frühlingshalme schieben Bruchstücke
über Berghänge und Erinnerungen.
Organisches und Anorganisches
schliesst die Felswunden
mit Krusten
aus Grün, Metall und Tränensalz.
Fetzen wehen,
fliegen heim
in ihre Gruften
aus weichem Mutterboden.
Baumsoldaten
verbiegen sich
im Sturm der Fronten.
Feier am Abend.
Irgendwann.
Händedruck. Magnumflasche. Pralinen. Gedenkuhr.
Letzte Worte.
Ruhe-stand.
Seit dem ersten sitze ich hinten in meinem Garten.
Nassgeregnet, windgetrocknet, halb erfroren.
Das Leben ist futsch: Über Bord gespült der halbvolleContainer!, teilte mir die Reederei mit.
Flechten erobern Beine,
Keimlinge begrünen Hautfalten.
Wurzeln verankern.
Mich.
Die Nordseite ist bemoost: ein Samtbezug, den niemand streichelt.
Man lässt mich hocken.
Im Ruhe-sitz.
Trauer am Morgen.
Jetzt.
Und die Schollen schieben. Verschlingen.
Und die Kerne kochen. Verschmelzen.
Und ich denke, denke, denke.
An Schollen, Kerne, Kimonos.
14.03.2011