Sonntagmorgen. Kameraausrüstung. Möbel. Köfferchen. Sportschuhe. Zwei Frauen auf Landschaftsjagd. Im Kopf eine Szenerie, die erst noch gefunden, gebaut, komponiert werden muss.
Sie fahren über Aussichten, halten an Randstreifen, platzieren Möbel vor Horizonten und Wolkentürmen, formen mit den Händen Rundungen vor dem Auge, ernten Lächeln von Kühen, Kopfschütteln von Menschen. Schliesslich: Jagdglück. Eine Landstrasse, ein Hügel, das Optimum. Wolken wälzen sich über ein Blau. Möbel werden gerückt, das Köfferchen geöffnet, Schuhe platziert.
Wozu das alles?
Hat sich hier etwa jemand hochgekämpft? Den Kulminationspunkt erreicht? Wovon wird er unerwartet ausgebremst? Sind es die Möbel, die blockieren, der Kofferinhalt? Verliert der Jemand den Rythmus, kommt er zum Stillstand? Er wird vielleicht seine Laufschuhe ablegen, sich setzen, verharren, die Ellenbogen auf das Tischchen stützen, den Kopf in Händen ablegen, denken, blicken - vor und zurück, zurück und vor. Wege anvisieren?
Starr | der Stuhl, der Tisch, das Köfferchen. Schuhe, ohne Füsse. Auf Asphalt. Mit einer Leitlinie, irgendwohin | Fassbar.
Bewegt | Turbulent, der Himmel. Eine Aussicht ohne Aussicht, ohne Fixpunkt. Wie weiter? Ebene? Gebirge? Kurven? Geraden? | Fraglich.
Die zwei Frauen vor ihrer Beute: Die Trophäe auf der Speicherkarte der Kamera. Eine kunterbunte Katze trabt mit ihrem Fang im Maul an ihnen vorbei. Ihr Kopf ist hoch erhoben. Sie verschwindet. Die Frauen auch, mit dem Erlegten, und dem anderen.